Film

Dokumentarfilm
38 min, 2017
Regie & Kamera: Simone Specht
Montage: Catharina Schiener
FSK 0

postkarte„Können Erlebnisse, die nicht aufgelöst worden sind weitergegeben werden? Ist Trauer vererbbar? Und wenn ja, wie kann ich damit umgehen?“

Diese Fragen stellt sich die 37jährige Maike und wendet sich der eigenen Familiengeschichte zu. Ihr Urgroßvater Adolf ist 1941 in Russland gefallen, seine Tochter Ingrid war damals 6 Jahre alt. Erst mehr als 60 Jahre später findet Ingrid die Briefe, die ihr Vater damals von der Front geschrieben hat. Über Adolf und den Krieg wurde nie gesprochen. Nun lesen Maike und Ingrid zusammen die Briefe von damals, sprechen über Adolf und den Umgang der Familie mit der Geschichte. Im Sommer 2016 reisen Ingrid und Maike nach Russland, um den Ort zu finden, wo Adolf begraben liegt, einen Ort für die Trauer, einen Ort, an dem ein Kreis sich schließen darf. In Russland begegnen sie auch der 86jährige Russin Alja. Mit großer Offenheit werden sie in ihr Wohnzimmer eingeladen und hören, wie Alja damals als Kind den Krieg und seine Auswirkungen erlebt hat.

Ein einfühlsamer und berührender Film, der die Erinnerung, das Gespräch und die Reise von Ingrid und Maike begleitet. Es ist eine persönliche Geschichte, die erzählt wird, und gleichzeitig ist es eine Geschichte, die für das Erleben von Generationen und für ein kollektives Erbe der Kriegszeit steht.

Vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg wird der Film für den schulischen Einsatz empfohlen.

Trailer: https://vimeo.com/manage/videos/256744378